Im November 2024 öffneten sich in der ganzen Trierer Innenstadt die Tore in die Unterwelt: Erstmals konnte auch das MPG bei einer der 14 verschiedenen Routen besucht werden. Dabei konnten die Besucherinnen und Besucher zunächst in der Aula und dann im Tiefkeller Stationen aus der Schulgeschichte erleben, die von der Theater-AG (Leitung: Fr. Alt, Hr. Kornmüller, Hr. Feld) aufgeführt worden sind.
Denn unser Schulkeller war im Zweiten Weltkrieg ein Luftschutzraum: Als die Schule, die damals noch Kaiser-Wilhelms-Gymnasium hieß, 1914 in das neue Gebäude in der Sichelstraße einzog, wurde das mit einer großen Festveranstaltung gefeiert, auf der Texte vorgetragen wurden, die ein kriegerischen Tonfall gegenüber Frankreich anschlugen. Nur wenige Monate später zogen dieselben Schüler tatsächlich in den Ersten Weltkrieg.
Der kriegsverherrlichende Geist hat sich an unserer Schule dann in der Weimarer Republik erhalten und wurde im Nationalsozialismus noch einmal verstärkt. Als im Zweiten Weltkrieg die alliierten Bomberangriffe auf Trier zunahmen, mussten die Schülerinnen und Schüler im Tiefkeller sitzen, der zu einem Bunker ausgebaut worden war, um ihr Leben zu schützen. Am Ende waren nicht nur viele (ehemalige) Schüler getötet worden, sondern auch das Schulgebäude zerstört.
Ein schwerer Stoff, den die Schülerinnen und Schüler der Theater-AG durch ihr ausdrucksstarkes Spiel überzeugend vermittelt haben.
