Die Schulgemeinschaft des Max-Planck-Gymnasiums hat acht weitere „Stolpersteine“ für ehemalige Schüler verlegen lassen, die Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft geworden sind. Insgesamt liegen damit nun schon 57 Stolpersteine an den beiden Schulstandorten in der Böhmer- und Sichelstraße. Erstmals gibt in Trier einen "Stolperstein" für ein Mitglied der oppositionellen Bekennenden Kirche, nämlich Werner Reitz.
Angesichts dieses außergewöhnlich großen Engagements waren auch der neue Bildungsminister Sven Teuber, die Landesbeauftragte für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen Monika Fuhr sowie die Schuldezernentin Elvira Garbes an das MPG gekommen, um dem Gedenkakt beizuwohnen und mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren.
Bildungsminister Teuber betonte in seiner Ansprache die Bedeutung von Vielfalt und Toleranz als zentrale Werte einer demokratischen Gesellschaft. Besonders wichtig sei es, diese Werte nicht nur weiterzugeben, sondern sie aktiv im Alltag zu leben. Bildung und Aufklärung würden eine entscheidende Rolle spielen, um aus der Vergangenheit zu lernen und zukünftigen Extremismus zu verhindern.
Schulleiter Armin Huber appellierte in diesem Sinne an die Schülerschaft: „Wir müssen Haltung zeigen, Gedenkarbeit und Demokratiebildung ermöglichen, das europäische Miteinander durch Schüleraustausche und Erasmus-Projekte vertiefen und Räume schaffen für Dialog und demokratische Teilhabe.“ Er rief die Schüler dazu auf, sich im nächsten Schuljahr an den Projekten „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und „Schule der Vielfalt“ zu beteiligen: „Mit jedem dieser Steine schreiben wir einen Namen, der aus unserer Mitte gerissen wurde, in den öffentlichen Raum zurück. Diese Steine sind Mahnmale gegen das Vergessen und für die Werte, für die unsere Schule steht: Offenheit, Toleranz und Vielfalt.“
