Am Samstag, dem 16. 03. 2024, fanden die Landesmeisterschaften im Schach am Wilhelm-Remy-Gymnasium in Bendorf statt. Wir waren mit je einer Mannschaft in der WK II und WK IV vertreten. Die Turniere in den einzelnen Wettkampfklassen werden in 4er-Teams als Rundenturnier mit acht Mannschaften (je zwei Mannschaften aus den Bezirken Trier, Koblenz, Pfalz und Rheinessen) im Modus jeder gegen jeden gespielt.
In der WK IV sind wir als Topfavorit auf den Titel an den Start gegangen. Die Jungs ließen von Anfang an keine Zweifel aufkommen und starteten mit drei 4-0-Siegen gegen die Schulen aus Koblenz, Mainz und Bitburg. Der schärfste Konkurrent um den Turniersieg, das Sebastian-Münster-Gymnasium aus Ingelheim, wartete in Runde 4. Den knappen Mannschaftskampf konnten wir mit 2,5 - 1,5 gewinnen, wodurch der Turniersieg so gut wie sicher war. In den letzten drei Runden haben unserer Spieler Ludwig Vlach (3,5 aus 5), Amil Aliyev (5 aus 6), Miguel Classen (5 aus 5), Tudor Aron Sebe-Vodislav (6 aus 6) und Devesh Sharma (6 aus 6) nichts mehr anbrennen lassen und sicherten sich die Qualifikation zum Bundesentscheid mit sieben Siegen aus sieben Spielen. Besonders beachtlich ist das Erreichen von 25,5 von 28 möglichen Brettpunkten. Einen so deutlichen Sieg auf einem Landesentscheid habe ich bisher noch nie gesehen. Starke Leistung der Jungs!
Genauere Ergebnisse sind unter folgendem Link einsehbar: https://schulschach.net/index.php/component/clm/?view=tabelle&saison=9&liga=193&Itemid=101&typeid=21
Deutlich offener war der Ausgang in der WK II, in der es im Vorhinein kaum möglich war, einen Favoriten auszumachen. Die Mannschaft erwischte einen guten Start ins Turnier und konnte sich in den ersten drei Begegnungen gegen die Konkurrenz aus Bendorf (3-1), Mainz (3-1) und das AVG (3,5-0,5) durchsetzen. In Runde 4 kam es zum Aufeinandertreffen mit den leicht favorisierten Spielern aus Ingelheim, die eine gleichmäßig stark besetzte Mannschaft an den Start brachten, allerdings schon in den ersten beiden Runden überraschenderweise Punkte abgeben mussten. Es entwickelte sich ein enger Kampf, bei dem der Ausgang zunächst völlig offen war. An den Brettern 3 und 4 zeichnete sich früh ab, dass Paul und Jonathan einen schweren Stand haben. Julius und Ruben konnten dies aber mit starken Spielen kompensieren, wodurch wir einerseits die ersten Punkte abgeben mussten. Das 2-2 brachte uns andererseits in eine aussichtsreiche Lage. In den folgenden Spielen gegen Kaiserslautern und Schifferstadt war den Jungs die Nervosität deutlich anzumerken. Speziell Julius war am ersten Brett allerdings eine Bank, was die anderen zusätzlich anspornte und zu zwei weiteren Siegen mit 2,5-1,5 und 3-1 führte. Im letzten und alles entscheidenden Spiel ging es dann gegen die IGS Kastellaun um den Turniersieg und die damit einhergehende Qualifikation zum Bundesfinale in München. Beide Mannschaften konnten je 5 Siege und 1 Unentschieden aufweisen. Das Duell war von Anfang an extrem spannend. Jonathan konnte seinen Gegner ziemlich schnell mit einem Damenfang übertölpeln und brachte den Sieg gegen einen um mehr als 300 DWZ stärkeren Gegner souverän nach Hause. Ruben musste aber leider nicht viel später an Brett 2 die Segel streichen, es stand also 1:1. Spannend ging es bei Julius an Brett 1 und vor allem bei Paul an Brett 3 zu. Paul geriet immer mehr unter Druck, konnte sich aber im Verlauf der Partie stark zurückkämpfen. Leider musste er sich am Ende unter Zeitnot dann doch knapp geschlagen geben. Es kam also auf Julius an, um das 2-2 zu sichern. Er konnte seiner Favoritenrolle letztendlich gerecht werden und sicherte mit seinem 7. Sieg im 7. Spiel das 2-2. Das Ergebnis zog im Anschluss eine lange Wartezeit nach sich, da wir nun punktgleich mit je 5 Siegen und 2 Unentschieden mit Kastellaun auf Platz 1 lagen. Da die erste Feinwertung mit 19 Brettpunkten auch bei beiden Teams gleich war, musste eine noch feinere Wertung, die die Einzelergebnisse gegen einzelne Gegner berücksichtigte, herangezogen werden. Wir rechneten uns eher schlechte Chancen aus, da diese Feinwertung vor der letzten Runde noch zugunsten von Kastellaun sprach. Überraschenderweise wendete sich das Blatt durch die anderen Ergebnisse in der letzten Runde noch einmal, wodurch wir tatsächlich hauchdünn zum Landesmeister gekürt wurden. Die Freude bei den Jungs war riesig. Für uns am Start waren Julius Ohler (7 aus 7!), Ruben Petrosyan (4,5 aus 7), Paul Adam (2,5 aus 7) und Jonathan Belski (5 aus 7).
Genauere Ergebnis sind hier einsehbar: https://schulschach.net/index.php/component/clm/?view=tabelle&saison=9&liga=191&Itemid=101&typeid=21
„Zwei Mannschaften im Bundesfinale ist schon eine unfassbare Leistung. Mal sehen, was auf dem Bundesfinale bei noch stärkerer Konkurrenz für beide Mannschaften möglich ist. Speziell der Nachwuchs in der WK IV verspricht noch einige Erfolge für die nächsten Jahre“, bilanziert Coach Scholtes.
Weiter geht es nun auf dem Bundesentscheid Ende April für die WK II in München und die WK IV in Bad Homburg (Hessen).
